FOTO: © Rob Laughter

Was der Butler sah

Das sagt der/die Veranstalter:in:

In den Klinikräumen der Privat-Psychiatrie von Doktor Prentice geschehen ungeheuerliche Dinge. Ein Vorstellungsgespräch mit der zukünftigen Sekretärin, Geraldine, nimmt fragwürdige Züge an, als sie sich ausziehen soll, um ihre Qualifikationen überprüfen zu lassen. Aus dem Nichts erscheint plötzlich seine Ehefrau Mrs. Prentice, die dringend einen Drink braucht, nachdem sie ein heimliches Rendezvous mit dem Pagen Nick Beckett aus dem Bahnhofs-Hotel hatte. Der will sie nun mit expliziten Fotos erpressen. Währenddessen erscheinen ein Kommissar und ein staatlicher Inspektor, die in dem sich ausbreitenden Chaos ihre eigenen Fragen haben. Es folgt eine waghalsige Verfolgungsjagd, in der weder das richtige Kleidungsstück noch das passende Geschlecht zur Aufklärung führen will. Zum Schluss endet alles mit Winston Churchills Penis.

„Was der Butler sah“ ist Joe Ortons wahrscheinlich ambitioniertestes Stück, eine Masterclass in manischer Farce und furchtlos-komischen Schreiben. Orton, der in den 1960ern in Großbritannien offen als schwuler Mann lebte, hatte stets mit der Pathologisierung seiner Sexualität zu kämpfen. Orton schrieb nicht nur gegen die tradierten bürgerlichen Moralvorstellungen an, sondern begab sich mit seinen Stücken immer auf die Suche nach dem Triebhaften im Menschen. Mit diesem enorm komischen und bitterbösen Text startet das Schauspiel Darmstadt eine Joe Orton-Trilogie, um das Werk dieses zu Unrecht nur selten gespielten Ausnahmeautoren neu zu entdecken.

Location

Staatstheater Darmstadt Georg-Büchner-Platz 1 64283 Darmstadt

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