Lecture Performance von Falk Haberkorn (Künstler, Leipzig)
Als im August 1839 die Daguerreotypie als erstes technisches Bild öffentlichkeitswirksam das Licht der Welt erblickte, soll Paul Delaroche, angesehener Historienmaler seiner Zunft, gesagt haben „Von heute an ist die Malerei tot.“ – Wie sich bald zeigte, war sie es nicht, im Gegenteil. Heute scheint sie vitaler denn je und das nicht trotz, sondern wegen der Fotografie, die im Digitalzeitalter so ubiquitär wie redundant ist. Seither aber hat die Malerei sich immer wieder, direkt oder indirekt, zur Fotografie ins Verhältnis setzen müssen, denn wenn sie auch in der Kunst die Königsdisziplin blieb, so verlor sie doch ihr angestammtes Prärogativ als visuelles Leitmedium unwiderruflich an das technische Bild, hinter dessen Standard es kein Zurück mehr gibt.
Diese Lecture Performance von Falk Haberkorn setzt bei der zufälligen historischen Gleichzeitigkeit der öffentlichen Bekanntmachung der Fotografie und dem Tod des romantischen Malers Caspar David Friedrich 1840 an. In ihr werden Vergangenheit und Gegenwart, Vision und Revision, in einer fiktiven Wanderung zwischen den Welten überblendet.
Preisinformation:
6 € regulär / 3 € ermäßigt