In einem performativen Vortrag untersucht Maria Noschenko die doppelte Rezeption und Perzeption von Waffen als Instrumente der internationalen Politik und als Erweiterungen des menschlichen Körpers. Die Lesung befasst sich mit der globalen Verbreitung von Waffen, wobei der Schwerpunkt auf der Nachkriegswaffenpolitik in Europa, insbesondere in Deutschland, liegt. Sie befasst sich mit der Rolle des AK-47 im Rahmen sowjetischer Einflussnahme in Afrika und der Lieferung von Waffen an die Taliban. Der Vortrag beleuchtet auch Abrüstungsbemühungen im Rahmen von Friedensverträgen.
Inspiriert durch den libanesischen Anthropologen Younes Saramifar untersucht Noschenko, wie Waffen zu Erweiterungen des Körpers und zu Aspekten der persönlichen Identität werden. Ein Sturmgewehr zum Beispiel wird zu mehr als nur einem Machtinstrument und verkörpert Spannungszustände, Schmerz und Triumph. Das Tragen einer Waffe formt den Körper eines Soldaten physisch und fördert eine zutiefst persönliche Bindung und Identität. Gleichzeitig wird das Individuum in einen größeren sozialen oder politischen Rahmen gestellt, sei es eine militärische Einheit, eine terroristische Organisation oder eine Gemeinschaft, die durch eine gemeinsame Sache vereint ist.