In einer Zeit wachsender politischer Spannungen und gesellschaftlicher Polarisierung gewinnt die Debatte um Freiheit neue Dringlichkeit. Welche Vorstellungen von individueller und gesellschaftlicher Freiheit stehen heute im Widerstreit? Publizist und Herausgeber der Tageszeitung „Die Welt“ Ulf Poschardt sieht einen neuen Sozialcharakter bestimmend: das Shitbürgertum, das sich zwischen Anmaßung und Untertanengeist insbesondere um die eigenen Interessen kümmert. Der Staatsrechtler und Philosoph Christoph Möllers (Freiheitsgrade, Die Möglichkeit von Normen) untersucht, wo die Grenzen zwischen Liberalität, Normativität, Verantwortung und Gemeinwohl verlaufen können. Beide fragen: Gibt es Lehren aus dem internationalen Erfolg der libertäreren Vordenker? Welche Freiheiten sind im 21. Jahrhundert denkbar? Und welche wünschenswert? Mod.: Svenja Flaßpöhler