Das sagt der/die Veranstalter:in:
Die Geflüchteten, Verfluchten, die über die Grenzen hinweg nach Europa gelangt waren, langten nach den Augen der Welt, in den Augen der Europäer*innen, denn in ihren Augen waren sie die Welt, sie trugen eine Frage im Gepäck: Wer nur noch sein Leben zu retten hat, der hat nichts mehr zu verlieren, auch das Leben nicht, Widerstand zwecklos, wer trägt dann noch die Hoffnung?
Ja, wer trägt die Hoffnung? Eine Frage, die dringlicher nicht sein könnte. Zwei Autor:innen nähern sich ihr von ganz verschiedenen Ausgangspunkten, die dennoch im salzigen Wasser des Mittelmeeres aufeinandertreffen: Luna Ali’s Debütroman »Da waren Tage« verarbeitet die Erfahrung der syrischen Diaspora in Zentraleuropa, angesichts der Revolution 2011 und ihrer langen, brutalen Verschleppung. Chris Grodotzki's Reflexionsband »Kein Land in Sicht« erzählt die
Geschichte(n) der zivilen Seenotrettung von 2015 bis 2025 aus Sicht ihrer Aktivist:innen.
Zwei kritische aber nicht hoffnungslose Blicke auf und über das Mittelmeer – das nicht nur Burggraben und Massengrab, sondern auch ein internationaler Raum der Bewegungsfreiheit und Solidarität sein kann.
CHRIS GRODOTZKI fotografiert, schreibt und spricht; früher als Antifa- und Umwelt-Aktivist, dann als Pressesprecher und Einsatzleiter bei Sea-Watch und aktuell wieder freiberuflich für linke Medien und Organisationen.
LUNA ALI arbeitet als Autorin und Performerin an verschiedenen Theatern.
Kommunistisch sozialisiert, Tochter politisch Verfolgter Syrer:innen, ehemalige Alarm-Phone-Aktivistin und aktuell Mitglied des Sea-Watch Airborne-Teams.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Rosa-Luxemburg Stiftung Nds., Rosa-Lux Club Hannover, Kulturbüro Hannover, Flüchtlingsrat Nds. und Seebrücke Hannover.