Tijan Sila, Bachmannpreisträger und eine der eindringlichsten literarischen Stimmen der Gegenwart, liest aus seinem Roman Radio Sarajevo. Darin beginnt für einen elfjährigen Jungen der Krieg mit einem weltweiten Hit: David Bowies „Suffragette City“ läuft im Radio, als die erste Bombe fällt. Die Belagerung Sarajevos wird zur grausamen Normalität – ohne Trost, ohne Erklärungen. Dreißig Jahre später findet der Protagonist durch die Literatur einen Weg zurück ins Leben.
Im anschließenden Gespräch geht es um die Kraft von Sprache, das Erinnern und die Frage: Was kann Literatur – und was nicht?