Der drastische Verlust der Biodiversität stellt eine Krise dar, welche auch die menschliche Gesundheit und letztlich die Existenz der Menschheit bedroht. Obwohl das Verständnis der kausalen Zusammenhänge zwischen Biodiversität und menschlicher Gesundheit von höchster gesellschaftlicher Relevanz ist, sind die konkreten Auswirkungen, besonders auf die mentale Gesundheit, wenig verstanden: Bewirkt ein Rückgang der Biodiversität auch eine Abnahme des Wohlbefindens? Beeinflussen biodiverse Habitate die mentale Gesundheit grundsätzlich positiv? Um diese Fragen beantworten zu können, untersuchen wir die Wahrnehmung und Wertschätzung pflanzlicher Biodiversität durch Menschen verschiedenen Alters, vor allem durch Kinder und Jugendliche, im Vergleich zu Erwachsenen, und wie sich dies auf deren emotionales Erleben auswirkt. Der Fokus der Vorlesung wird auf Wäldern und der Wahrnehmung von Bäumen liegen. Hierzu werden erste Ergebnisse einer Umfrage zur Wirkung von Wäldern, die mehr oder weniger artenreich sind, vorgestellt und diskutiert, ob Menschen artenreichere Wälder mehr wertschätzen als artenärmere Wälder, und ob sich das mit bestimmten ästhetischen Präferenzen für bestimmte Baumarten begründen lässt. Abschließend wird eine kulturvergleichende Studie vorgestellt, in der Kinder in Indien, Sambia und Deutschland ihren Wald zeichnen, um zu verdeutlichen, welche Aspekte der Artenvielfalt in den jeweiligen kulturellen Kontexten als besonders wichtig wahrgenommen werden.
Referent:in: Prof. Dr. Katja Liebal
Ort: Goethestraße 3–5, 1. Etage, R. 1.25/26
Weitere Informationen zum Programm der Ringvorlesung und der Buchung finden Sie auf der Webseite der Wissenschaftlichen Weiterbildung.
Preisinformation:
Tickets alternativ am Eingang erhältlich.