Schauspiel von Julia Haenni
Mit Texten aus dem Märchen „Rotkäppchen“ von Charles Perrault und Mathilde Lehmann
"Als nun Rotkäppchen in den Wald kam, begegnete ihr der Wolf. Rotkäppchen aber wusste nicht, was das für ein böses Tier war, und fürchtete sich nicht vor ihm."
Gebrüder Grimm
Ich hab‘ ein rotes Käppchen auf, dann hat mich jeder lieb. Oder? Das Märchen von „Rotkäppchen“ erzählt vom Aufpassen und Wachsam-Sein. Frauen* können nirgends sicher sein. Sie sind nicht sicher im Wald, nicht nachts, nicht bei Tag und ganz sicher nicht Zuhause in ihrem eigenen Bett. Denn es gibt Wölfe im Wald. Wölfe greifen, beißen und verschlingen alle, die ihnen in den Weg kommen.
„Wölfinnen“ erzählt von vier Rotkäppchen, die keine Lust mehr haben, das Opfer zu spielen. Sie werden zum Rotkäppchen im Wolfspelz und nehmen ihre Geschichte selbst in die Hand. Sie wollen etwas ändern, eingreifen, anstoßen, ins Rollen bringen. Was passiert, wenn keiner mehr im Wald Bock hat, Täter oder Opfer zu sein?
(Inhaltswarnung: In dem Stück wird körperliche und psychische Gewalt an Frauen und weiblich gelesenen Personen thematisiert.)