Das sagt der/die Veranstalter:in:
Choreograf Marcos Morau versteht es, kollektive Erinnerungen in Bewegung und Bildsprache zu übersetzen. Bekannt für seine tiefgründigen, surrealen Bildwelten schöpft Morau seine Inspiration aus einer breiten Palette an Einflüssen – von Literatur und Fotografie bis hin zur Ästhetik des Films.
Wunderkammer verweist auf die historischen »Wunderkammern« – auch »Kuriositätenkabinette« genannt –, die im Europa der Renaissance und des Barock als Sammlungen außergewöhnlicher und »kurioser« Objekte dienten. »Fremdartiges« und Faszinierendes aus Wissenschaft, Kunst und Natur wurde zusammengetragen und vereint. Morau imaginiert die Bühne als »Kammer«, als einen Ort voller Überraschungen und unerwarteter Perspektiven, um die Frage nach dem »Fremden« im eigenen Ich aufzuwerfen. Wunderkammer wird zu einem emotionalen Spiegel unserer Zeit: ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen und der die Sehnsucht nach Zugehörigkeit sowie das Bedürfnis aufgreift, die eigene Identität in einer immer komplexer werdenden Welt zu definieren.