Das sagt der/die Veranstalter:in:
Zorn — Eine generationskonfrontative Inszenierung — Mitspieler:innen gesucht zwischen 10 und 26 Jahren sowie ab 65 Jahren — Infotreffen am 23. November 2023 — Premiere im April 2024 — Schauspielhaus, Unterhaus — Stadt:Kollektiv
Alte und Junge schauen einander in die Augen und entdecken im Gegenüber den Zorn, der tiefer geht als die Wut. Zorn, der sich an Ungerechtigkeit entzündet und Veränderung fordert. Um jeden Preis. »No Future« war vorgestern, seit gestern geht die Jugend für »Fridays for Future« auf die Straße, und heute klebt sich die »Letzte Generation« genau dort fest. »Unser Zorn ist euer Ärger!«, rufen sie, weil es um ihre Zukunft geht. Die ältere Generation ist empört, schließlich hat sie hart gearbeitet für den Wohlstand, den jetzt alle genießen – oder nicht? Woher kommt der Zorn? Welches Unrecht regt beide auf? Zwei einander widerstreitende Ausnahmezustände bestimmen unsere Zeit: Rage und Resignation. Im Angriffs- oder Verteidigungsmodus zeigen wir der Welt enthemmt den Mittelfinger. Zorn ist eine ambivalente Emotion. Katalysator für den Neuanfang einerseits, zerstörerisch andererseits. So leicht entflammbar wie schwer dosierbar.
Gemeinsam mit alten und jungen Menschen entdeckt die Regisseurin Uta Plate, was heiliger Zorn bewegen kann und wann er zur Todsünde wird. Das Ensemble spielt Konflikte aus antiken und neuen Dramen nach, vom Zorn des Achill in Homers »Ilias« bis zum Terror in Elfriede Jelineks »Wut«. Immer mit den eigenen Fragen im Blick: Was erzürnt die eine an der anderen Generation? Wohin mit dem berechtigten Zorn auf Zustände, die eine Zumutung sind? Was führt zu Rache und Rebellion? Und was kommt danach?