FOTO: © Flüchtlingstreck aus Bischofswalde

»Zweierlei Kriegsende – Schlesien und das Rheinland 1945«. Seminar

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Veranstaltungsort: Haus Schlesien, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter-Heisterbacherrott

Am 12. Januar 1945 trat die Rote Armee zu ihrer letzten Großoffensive gegen NS-Deutschland an. Bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 1944 hatte sie der deutschen Wehrmacht weitere schwere Niederlagen beigebracht und die Front bis an die östlichen Reichsgrenzen vorgeschoben. Damit war absehbar, dass die Kriegshandlungen sehr bald in großem Maßstab auch zu Lande auf das deutsche Staatsgebiet übergreifen würden. Nach dem 12. Januar 1945 geschah dies dann auf breiter Front und mit hoher Geschwindigkeit. Die Menschen in der damaligen Provinz Schlesien sahen sich binnen weniger Tage mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen konfrontiert, soweit sie sich nicht sehr rasch dazu entschlossen hatten, aus ihrer Heimat zu fliehen.

Nur um wenige Tage zeitversetzt begann Ende Januar/Anfang Februar 1945 an der deutschen Westgrenze der Vorstoß britischer und US-amerikanischer Verbände. Seit der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 hatten diese das bis dahin deutsch besetzte Frankreich, Belgien und die Niederlande befreit, um die verbrecherische NS-Herrschaft nun auch innerhalb Deutschlands zu beenden. Auch die Menschen im Rheinland sahen sich dadurch schweren Kampfhandlungen auf dem Boden und dem Einmarsch feindlicher Streitkräfte ausgesetzt.

Die Erfahrungen, die Millionen von Menschen im Frühjahr 1945 machten, wirkten vielfach lebenslang prägend. Wenngleich es sich sowohl im Westen als auch im Osten des damaligen deutschen Staatsgebiets um eine kriegerische Eroberung handelte, waren diese Erfahrungen in vieler Hinsicht sehr unterschiedlich, nicht zuletzt auch hinsichtlich des Verhaltens der Angehörigen der feindlichen Armeen unmittelbar nach der Beendigung der Kampfhandlungen. Zugleich wurden erste besatzungspolitische Weichenstellungen vorgenommen, die ihrerseits ausgesprochen folgenreich waren.

Das Seminar ist darauf gerichtet, einerseits die militärischen Vorgänge im Frühjahr 1945 zu skizzieren und andererseits die unterschiedlichen Erfahrungen der betroffenen Menschen nachvollziehbar zu machen. Dies geschieht durch Fachvorträge, aber auch durch das kompetent begleitete und erläuterte Aufsuchen von Erinnerungsorten im Raum Königswinter. Letzteres wird auch mit einer längeren Wanderung im Siebengebirge verbunden sein, für die gute Kondition, geeignetes Schuhwerk und entsprechende Ausrüstung zwingend erforderlich sind.

Vorgesehenes Programm:

Donnerstag, 12. Juni 2025

12:45–13:00 Uhr     Begrüßung und Einführung
(Nikola Remig, Haus Schlesien/Prof. Dr. Winfrid Halder, Stiftung GHH)

13:00–14:00 Uhr     Stalingrad war nur ein Vorspiel: Die Entwicklung der militärischen Situation auf dem europäischen Kriegsschauplatz vom Sommer bis zum Jahresende 1944 (Prof. Dr. Winfrid Halder)

14:00–14:20 Uhr     Kaffeepause

14:20–15:20 Uhr     Das Kriegsende am Rhein und im Siebengebirge (Elmar Scheuren, ehem. Leiter des Siebengebirgsmuseums Königswinter)

15:20–16:30 Uhr     Die Eroberung Schlesiens durch die Rote Armee und die unmittelbaren Folgen Januar-Mai 1945 (Prof. Dr. Winfrid Halder)

16:30–16:45 Uhr     Pause / Wechsel in die Dauerausstellung

16:45–18:00 Uhr     Schlesien und Schlesier im Rheinland – Das Haus Schlesien als Erinnerungsort (Nicola Remig)

18:00–19:00 Uhr     Abendessen

19:30–21:00 Uhr     Vom Eroberer zum Verbündeten zum …? Deutschland und die USA seit 1945
Öffentlicher Abendvortrag mit Botschafter a. D. Prof. Dr. Heinrich Kreft

Heinrich Kreft hat bereits Teile seines Studiums (Geschichte, Politikwissenschaft u. a.) in den USA absolviert. Nach dem Eintritt in den diplomatischen Dienst des Auswärtigen Amtes war er unter anderem in Kolumbien, Japan, Spanien sowie in verschiedenen Funktionen in der deutschen Botschaft in Washington D.C. tätig. Er war zeitweilig stellvertretender Leiter des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Von 2016 bis 2020 war er deutscher Botschafter im Großherzogtum Luxemburg. Anschließend hatte er einen Lehrstuhl für Diplomatie an der Andrássy Universität in Budapest inne. Seit 2024 ist er Senior Fellow am Istanbul Policy Center.

Freitag, 13. Juni 2025

09:00–15:00 Uhr     Exkursion zu Fuß unter Leitung von Elmar Scheuren (Historiker und früherer langjähriger Direktor des Siebengebirgsmuseums in Königswinter)

Unsere Wanderung beginnt zu Fuß am HAUS SCHLESIEN und führt uns zum Petersberg, wo wir eine Kaffeepause mit kleinem Catering einlegen. Im heutigen Grandhotel Petersberg sehen wir kurze Filmsequenzen über die Erkundungsfahrten amerikanischer Generäle mit ihrem Oberbefehlshaber Eisenhower, die sie sogar auf den Petersberg führten. Anschließend wandern wir weiter über den Ofenkaulberg, der ab Herbst 1944 einen unterirdischen Rüstungsbetrieb beherbergte, und durch das Nachtigallental bis nach Königswinter. Dort legen wir eine Mittagspause im Restaurant »Zur Quelle« ein. Entlang der Königswinterer Rheinpromenade, die noch Spuren des Kriegsendes aufweist, laufen wir zum Siebengebirgsmuseum, wo wir eine Führung durch die Sonderausstellung anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes besuchen. Diese Ausstellung widmet sich den Opfern des Nationalsozialismus im Siebengebirge. Zum Abschluss der Wanderung fahren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück zum HAUS SCHLESIEN.

🡆 Hinweis zur Wanderung:

Bitte beachten Sie, dass die Wanderung mehrere Stunden dauert und einige Steigungen beinhaltet. Daher setzt die Teilnahme eine gute Kondition und Mobilität voraus. Zudem sind geeignetes, festes Schuhwerk sowie eine entsprechende Ausrüstung (z. B. Regenschutz, persönlicher Trinkvorrat, ggf. Wanderstöcke) erforderlich.

Für Rückfragen zu den Anforderungen steht Ihnen Frau Nicola Remig unter Tel. 02244/886-231 zur Verfügung. Dabei kann auch über mögliche Alternativen zur Teilnahme zu Fuß gesprochen werden.


Tagungspauschalen

145 € pro Person (1 Übernachtung mit Frühstück, Dusche/WC, 1 Mittag- und 1 Abendessen, Pausenversorgung mit Kaffee, Mineralwasser, Gebäck), ohne Übernachtung 90 € pro Person.
Mitglieder des Vereins HAUS SCHLESIEN: 125 € mit Übernachtung, 80 € ohne Übernachtung.

Begrenzte Teilnehmerzahl!

Daher wird um möglichst zeitnahe, verbindliche Anmeldung gebeten an
HAUS SCHLESIEN, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter, www.hausschlesien.de,
Tel:  02244 886 231kultur@hausschlesien.de

Bitte bei der Anmeldung das Stichwort »Zweierlei Kriegsende« sowie Name(n)  und Kontaktdaten angeben. 


Ein Kooperationsprojekt der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und HAUS SCHLESIEN

Preisinformation:

145 € pro Person (1 Übernachtung mit Frühstück, Dusche/WC, 1 Mittag- und 1 Abendessen, Pausenversorgung mit Kaffee, Mineralwasser, Gebäck), ohne Übernachtung 90 € pro Person. Mitglieder des Vereins HAUS SCHLESIEN: 125 € mit Übernachtung, 80 € ohne Übernachtung.

Location

Haus Schlesien Dollendorfer Str. 412 53639 Königswinter

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