FOTO: © Gerhard Nebel und seine Kriegstagebücher, Verlag

Zwischen den Fronten. Gerhard Nebels Kriegstagebücher 1942–1945 Lesung und Gespräch mit Michael Zeller

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Wenn heute der Name Gerhard Nebels (1903–1974) fällt, kommt literarisch Interessierten wohl am ehesten noch die Assoziation mit Ernst Jünger in den Sinn. Denn Nebel kannte Jünger gut und der umfangreiche Briefwechsel der beiden wurde 2003 publiziert. Der studierte Altphilologe Nebel war aber etwa auch Heinrich Böll ein Begriff, der dem eigenwilligen Sprachliebhaber in den späten 1930er-Jahren begegnete, als dieser in Köln und anderwärts als Gymnasiallehrer tätig war. Nebel, stets streitbar, machte aus seiner Abneigung gegen das NS-Regime kein Hehl, was ihm wiederholt gravierende Schwierigkeiten eintrug. Dies auch nachdem er 1941 mit 37 Jahren zur Luftwaffe einberufen worden war. Seine Tätigkeit als Dolmetscher im besetzten Paris – wo er den Besatzungsoffizier Jünger wiedertraf – endete abrupt nach erneut allzu unvorsichtigen Äußerungen gegen die Machthaber. Nebel wurde mehrfach strafversetzt, musste Dienst auf der besetzten britischen Kanalinsel Alderney und später im ebenfalls besetzten Italien tun, wo er im Mai 1945 das Kriegsende erlebte. Beständig führte er dabei Tagebuch – ein Intellektueller und versierter Autor, der Innenansichten der deutschen Diktatur festhielt.

Michael Zeller, selbst ein bekannter und vielfach ausgezeichneter Autor, hat Gerhard Nebels außergewöhnliche Kriegstagebücher der Vergessenheit entrissen, indem er eine neue Auswahledition auf den Weg brachte. Daraus wird er ausgewählte Abschnitte lesen und den Autor Gerhard Nebel vorstellen.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe »80 Jahre Kriegsende in Europa«

Location

Gerhart Hauptmann Haus Bismarckstraße 90 40210 Düsseldorf

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