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Zwischen Zunft und Fabrik

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Zur regionalen Gewerbegeschichte von 1763 bis 1799

Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges gelang der kursächsischen Wirtschaft innerhalb weniger Jahre der Wiederaufbau Sachsens von einem verwüsteten und finanziell ruinierten Land zu einem führenden deutschen Wirtschaftsstandort. Dieser als Rétablissement bezeichnete Prozess ließ eine vielfältige Wirtschaftslandschaft entstehen, in der zum Ende des Jahrhunderts
hin die Grundlagen für den Übergang zum Industriekapitalismus gelegt wurden: Das mittelalterliche Instrument der Handwerker-Zünfte erlebte – reformiert und an die neuen Erfordernisse des Marktes angepasst – eine Renaissance. Privates Unternehmertum gewann an Bedeutung, internationales Finanzkapital und Know-how flossen in die Wirtschaft im Chemnitzer Raum ein. Dezentralisierte und zentralisierte Manufakturen, vor allem in den textilen Gewerken der Region, wurden zu wichtigen Meilensteinen auf dem Weg zur Gründung erster Fabriken. Kultur und Bildung flankierten diese Entwicklung. Das Stadtbild und die Mentalität der Menschen erfuhren einen tiefen Wandel. Sowohl Stadt, als auch Region kamen in der Neuzeit an.
Die Ausstellung reflektiert das Nebeneinander der unterschiedlichen Entwicklungsprozesse dieser Zeit: Im Mittelpunkt stehen Zunftgegenstände und erste Maschinen, sowie Abbildungen, die die Stadt und die gewandelten Arbeits-, Alltags- und Wirtschaftsstrukturen zeigen.

Location

Schloßbergmuseum Schloßberg 12 09113 Chemnitz