Das Wasserschloss Werdringen liegt im Hagener Stadtteil Vorhalle am Fuße des sagenumwobenen Kaisbergs. Der im Ruhrtal am Ufer des Harkortsees gelegene frühere Adelssitz aus dem 13. Jahrhundert ist von einem einzigartigen Naturschutzgebiet und einer Geschichtslandschaft umgeben. Sie enthält mehrere geologische Aufschlüsse sowie zahlreiche Boden- und Baudenkmäler. Darunter befindet sich das Nationale Geotop in der früheren Ziegelei Vorhalle. Ein zum Kaisberg führender Geopfad erschließt von Werdringen aus die frühesten abbauwürdigen Steinkohlenflöze im Ruhrgebiet. Unter den seit der Altsteinzeit von Menschen genutzten Höhlen im devonischen Massenkalk ist vor allem die Blätterhöhle zu nennen. Doch auch mittelalterliche Burgen, Kirchen und Klöster sowie Industriedenkmäler sind in der Region zu finden.
Über 200 Jahre Forschungs- und Sammlungsgeschichte
Vor über 225 Jahren wurde in Hagen erstmalig über Fossilien und Bodenfunde berichtet. Adelige und Bürgerliche sammelten Versteinerungen, Höhlenfunde, Keramik und Steinartefakte. 1927 entstanden in Hagen die ersten Museen für geologische und archäologische Funde. Das 1937 gegründete "Sauerländische Museum für Vor- und Frühgeschichte" in Hagen wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Entdeckung oberkarbonischer Großinsekten und anderen fossilen Tieren im Ziegeleisteinbruch in Vorhalle ab 1982 sowie von steinzeitlichen Bestattungen und Siedlungsschichten in der Blätterhöhle und auf ihrem Vorplatz ab 2004 erhielt die Hagener Fundlandschaft eine deutlich internationale Bedeutung.