Das Panorama DIE MAUER zeigt eine verdichtete Komposition des von Asisi selbst erlebten Alltags im West-Berliner Stadtteil Kreuzberg der 1980er Jahre. An einem fiktiven Herbsttag erleben Sie Geschichten und Szenen, die sich direkt an der Berliner Mauer abgespielt haben: Menschen beim Wohnungsumzug, spielende Kinder, Mauertouristen, Graffiti-Maler und vieles mehr.
Von einer Besucherplattform aus erleben Sie einen realistischen Blick im 1:1 Maßstab auf das Panoramabild: Sie erleben auf beeindruckende und einmalige Weise, wie alltäglich und zugleich grausam das Leben im Schatten der Berliner Mauer war. Als Besucher dieses 360°-Installationsraumes nehmen Sie die Position eines West-Berliner Bürgers ein, der in Berlin-Kreuzberg unmittelbar gegenüber der Berliner Mauer mit Einblick in den DDR-Todesstreifen wohnt und bis hinüber in die DDR schauen kann. Sie werden Teil einer unwirklichen Szenerie aus verfallenen und besetzten Wohnhäusern nahe des Mauerstreifens mit Punks, Mauerkünstlern, Touristen und Grenzsoldaten.
Eine Zeitzeugen-Fotoausstellung führt mit ca. 80 Privatfotos von Berlinern in die Zeit des Mauerbaus, der Teilung und des Mauerfalls in Berlin ein. Zusätzlich geben Skizzen und Zeichnungen des Künstlers Einsicht in die Entstehung des Panoramawerkes. Ergänzend verweisen Bildtafeln auf die Biografie des Künstlers und seine Herangehensweise in der Entstehung des Panoramas DIE MAUER. Originale Skizzen des Künstlers veranschaulichen den Entstehungsprozess.
Abgerundet wird der Besuch mit verschiedenen Filmen: In „Auf beiden Seiten der Mauer“ beschreibt Yadegar Asisi seine Sicht auf die Teilung, sein Leben in der DDR und der BRD und seine Wahlheimat Kreuzberg als Grundlage für die Entstehung des Panoramas DIE MAUER. Zwei weitere im Wechsel gezeigte Filme zeigen zum einen Privataufnahmen Asisis von der Nacht des Mauerfalls am Brandenburger Tor sowie Aufnahmen des französischen Journalisten Axel Gyldén aus den Jahren 1986 und 1987 aus West-Berlin.
Als Zeitzeuge beider Systeme stellt Asisi nicht die Frage nach Schuld oder Unschuld, vielmehr geht es um verdichtete Darstellung dieser absurden Normalität, die Menschen in ihrem Alltag im Schatten der Mauer erlebten. Der aus heutiger Sicht erschreckend wirkende Umgang der Menschen mit einer Mauer und einer Todeszone in direkter Nachbarschaft war Anlass dieses Bild zu erschaffen.
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