Der Club Voltaire wurde vor 50 Jahren im Zuge der 68er-Studentenbewegung gegründet, die den elitären Kulturbegriff aufbrechen wollte. Ziel war eine politisch engagierte Soziokultur „von unten“. In der Tübinger Haaggasse entstand 1970 zunächst ein kleines Kulturprojekt, das sich bald zum „Club Voltaire“ entwickelte. Der Club, benannt nach dem französischen Aufklärer, war fest in der Folk- und Liedermacherszene verankert und richtete das „Tübinger Festival“ aus, das sich mit Alternativ- und Widerstandskultur befasste.
Trotz finanzieller Einschnitte und der Einstellung des Festivalprogramms in den 1980er Jahren blieb der Club aktiv und konzentrierte sich auf die lokale Kulturszene. Heute bietet er ein vielfältiges Programm mit Konzerten, Lesungen, Theater und Film. Der Club wird ehrenamtlich geführt und ist in einem der ältesten Gebäude Tübingens untergebracht. Seine Nischenkultur ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Vielfalt der Stadt.