Das Deutsche Museum in München ist eines der größten, bedeutendsten und traditionsreichsten naturwissenschaftlich-technischen Museen der Welt. Es hat Jahr für Jahr rund 1,5 Millionen Besucher. Auf derzeit rund 40 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche an fünf verschiedenen Standorten gibt es gut 30 Ausstellungen zu sehen, die eine riesige thematische Bandbreite zeigen: von der Atomphysik bis zur Luft- und Raumfahrt, von der Chemie bis zum Brücken- und Wasserbau, von den Musikinstrumenten bis hin zur Gesundheit.
Die Besucherinnen und Besucher kommen ins Deutsche Museum, um eine einzigartige Sammlung zu sehen: vom ersten Benzinauto, den Druckmaschinen und Motoren bis zu den großen Flugzeugen. Sie kommen, weil hier naturwissenschaftliche Zusammenhänge so einfach erklärt werden, dass sie auch Kinder verstehen. Sie kommen, um einmalige Vorführungen zu sehen – wie die Modellbahn, das Mikroskopische Theater oder die Chemie-Shows – oder um am Foucault’schen Pendel die Drehung der Erde live zu erleben.
Das Deutsche Museum gibt es seit 1903. Der Gründervater des Museums, Oskar von Miller, wollte einen Ort schaffen, an dem ein Gesamtüberblick über Naturwissenschaft und Technik gegeben wird – und zwar auch mit spielerischen Ansätzen, die es den Besucherinnen und Besuchern erlauben, Zusammenhänge mithilfe von Demonstrationen und Experimenten zu begreifen. 1925 wurde sein Traum wahr: Das Ausstellungsgebäude auf der Museumsinsel, wie wir es heute kennen, wurde eröffnet.
Doch das Deutsche Museum ist weit mehr als dieses Ausstellungsgebäude. Es besteht aus fünf Standorten, die jeder für sich ein Highlight sind: Im Verkehrszentrum werden mehr als 275 historische Autos, Züge, Fahrräder und vieles mehr zum Thema Mobilität gezeigt – vom Benz-Motorwagen bis zum ICE. Die Flugwerft Schleißheim beherbergt einen Großteil der Luftfahrtsammlung des Deutschen Museums und zeigt mehr als 70 Fluggeräte – vom Lilienthalgleiter bis zum Eurofighter. Das Deutsche Museum Bonn ist das erste Museum für zeitgenössische Forschung und Technik in Deutschland und wird gerade zum zentralen Erlebnisort für Künstliche Intelligenz erweitert. Und im Deutschen Museum Nürnberg geht es um das Thema Zukunft – und um die Frage, wie aus Visionen Innovationen werden.
Aber das Deutsche Museum ist viel mehr als ein Ausstellungsraum. Denn der Sinn eines Museums ist nicht nur das Ausstellen, sondern auch das Bewahren von Kulturgut. Zu den Sammlungen des Museums gehören mehr als 125 000 Exponate – wovon normalerweise gerade mal etwa 25 000 ausgestellt sind, und Jahr für Jahr kommen rund 1000 Objekte dazu. Außerdem beherbergt das Museum mit fast einer Million Bänden die größte Museumsbibliothek Deutschlands. Das Archiv des Deutschen Museums ist mit fast fünf Regalkilometern das führende Spezialarchiv zur Geschichte von Naturwissenschaft und Technik. Hinzu kommen die Werkstätten des Museums, in denen einmalige Dioramen und Demonstrationen geschaffen und Exponate restauriert werden. Und schließlich spielen auch das Forschungsinstitut und die Bildungsprogramme des Deutschen Museums eine große Rolle für die Wissensvermittlung. Alles in allem: Das Deutsche Museum ist schon jetzt weit mehr als einfach nur ein Museum.
Aber die Institution ist noch längst nicht am Ziel. Im Rahmen der großen Zukunftsinitiative des Deutschen Museums wollen wir das modernste Museum der Erde werden. Die erste Etappe dieses Jahrhundertprojekts (Realisierungsabschnitt 1 oder „RA1“ genannt) ist bereits geschafft. Der erste Teil des Ausstellungsgebäudes auf der Münchner Museumsinsel ist saniert und auf den Stand der Technik gebracht. Hier zeigen wir nun 20 völlig neu konzipierte oder aktualisierte Dauerausstellungen. Parallel dazu läuft jetzt die Modernisierung in der zweiten Hälfte des Gebäudes und die Entwicklung des Komplexes an der Ludwigsbrücke zum Forum der Zukunft.
Denn Naturwissenschaft und Technik unterliegen einem steten Wandel – ebenso wie die Möglichkeiten zur Vermittlung des Wissens. Wir möchten auch im 21. Jahrhundert Wissen aufregend und spannend erlebbar machen. Und wir wollen das Museum zu einem Ort machen, an dem die Gesellschaft ihre Zukunft verhandelt, an dem Menschen sich darüber austauschen können, was für einen Fortschritt sie sich wünschen und welche Aufgaben Wissenschaft und Technik dazu erfüllen müssen. Zudem wollen wir mit vielen digitalen Formaten die Sammlung des Deutschen Museums global sichtbar machen und neue Kommunikationsformen nutzen, um mit Menschen auf der ganzen Erde in Dialog zu treten. (Stand 03/2023)
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