Was die die Gelsenkirchener, das Ruhrgebiet und eine breit gefächerte Künstlerszene heutzutage als „DIE KAUE“ kennen, fungierte lange Zeit als Maschinenhalle im Gebäudeensemble der Zeche Wilhelmine Victoria in Schalke.
Bei der Namensfindung für diesen Veranstaltungsort suchte das damalige Team nach einem gängigen Begriff aus der Bergmannsterminologie, was sich –insbesondere bei Künstlern aus dem Nicht-Ruhrgebiet– als missverständlich erwies. Der Comedian Michael Mittermeier fragte uns bei seinem ersten Gastspiel 1996, wie man eine Spielstätte nach dem Imperativ des Verbes „Kauen“ benennen könnte.
Nach der Schließung in den 1960er Jahren erwarb der Kirchenkreis Gelsenkirchen nach fast 20 Jahren des Stillstands einige Gebäudeteile der ehemaligen Zeche zur Ansiedlung einer Arbeitsförderungsgesellschaft. Ein Teil dieses Betriebes sollte auch ein Soziokulturelles Zentrum werden. Im Jahre 1989 begann man mit den Umbauarbeiten, die 2 Jahre andauerten.
Nach teilweise turbulenten Jahren mit diversen Besitzerwechseln erstrahlt die Kaue, einst Ort der harten Arbeit und des Schweißes, heute in neuem Glanz. Unter dem Management der emschertainment GmbH ist sie jetzt ein pulsierender Veranstaltungsort für Kleinkunst und musikalisches Leben, der Charme, Tradition und Kultur miteinander verbindet.
Seit Anfang der 1990er-Jahre ist das Industriedenkmal ein gefragter Veranstaltungsort mit besonderem Ruhrpott-Ambiente und von großer Anziehung für alle Liebhaberinnen und Liebhaber von Kabarett-, Konzert- oder Theaterveranstaltungen in kleinerem Rahmen mit bis zu 500 Besuchern (Sitzplätze 325, Stehplätze 500). Ob Musikveranstaltungen, Theateraufführungen, Comedy-Auftritte oder Lesungen – die KAUE bietet eine Bühne für Künstler aller Genres.
Sympathische Details und Bilder in allen Räumen und Gängen erzählen Geschichten dieses Hauses, in dem der Charme einer längst vergangenen und sehr prägenden Episode des Ruhrgebietes noch heute in der Luft liegt. Die liebevoll ausgesuchten Plakate, Showrelikte und Veranstaltungsankündigungen nehmen das Auge mit auf eine Reise durch die Historie von Kleinkunst und Konzertkultur im Ruhrgebiet.
Der Saal ist von sympathischer Größe. Die hohen Decken und die dunklen, zur Gesamtatmosphäre stimmigen, dezent mit Poster verzierten Wände verleihen diesem Ort ein Wohlfühlambiente und einen gehörigen Hauch Bergbau-Charme. Dass wirklich alle Gäste ganz nah an der Bühne sitzen oder stehen können, kommt einem Versprechen für ein besonders hautnahes Erlebnis sehr nahe. Durch den geringen Abstand zwischen Publikum und Bühne springt zwischen Künstlern, Künstlerinnen und Gästen ganz schnell der Funke über. Auch die kreativen Köpfe aus der freien Szene Gelsenkirchens schätzen die KAUE deswegen sehr.
Außer dem Veranstaltungssaal in der ehemaligen Maschinenhalle und den kleineren Lüftergebäuden gibt es in der Kaue auch eine Kneipe mit originärem Zechenflair im ehemaligen Markenkontrollraum der Zeche. Die „heimelig“ anmutende Atmosphäre des gesamten Gebäudes setzt sich in der integrierten Gastronomie fort, in der das Personal bei jeder Veranstaltung eine Auswahl kalter und warmer Getränke, die klassische Ruhrpott-Currywurst, Brezel und diverse Süßigkeiten für die Gäste bereithält.
Im Laufe der Jahre ist die Liste der nationalen sowie internationalen Künstlerinnen und Künstler, die in der Kaue mit ihrem Programm auf der Bühne standen, stetig gewachsen. Viele von ihnen, die heute in großen, ausverkauften Hallen auftreten, absolvierten in der KAUE ihre ersten Gehversuche, etliche kehren aufgrund der besonderen Ambiance auch später gerne dorthin zurück, um neue Programme zu testen sowie zu entwickeln, und es kommen jedes Jahr viele neue Gesichter hinzu. Das soll so bleiben.