Kunsthalle Rostock
FOTO: © Dannie Jing via Unsplash
Museum

Kunsthalle Rostock

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Das sagt die Location:

Die Kunsthalle Rostock war ein Prestigeprojekt der DDR-Kulturpolitik. 1964 konzipiert und fünf Jahre später eröffnet, wurde sie aus außen- und kulturpolitischen Gründen geplant, um ein sozialistisches Gegengewicht zur bereits bestehenden Kieler Kunsthalle zu schaffen, die in der DDR als Unterstützerin westdeutscher revanchistischer Ideen galt.

Ursprünglich sollte die Kunsthalle als Ausstellungspavillon für die Biennale der Ostseeländer, Norwegens und Islands dienen, die ab 1969 alle zwei Jahre zur Rostocker Ostseewoche stattfand. Doch der erste Direktor, Dr. Horst Zimmermann, begann bereits 1964 damit, eine eigene Sammlung aufzubauen, um die Kunsthalle zu einem vollwertigen Kunstmuseum zu machen. Zu den zentralen Aufgaben der Kunsthalle gehörten damals wie heute das Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln.

Neben der Biennale waren jährlich drei wissenschaftliche und sechs Kabinettausstellungen geplant. Besonders hervorzuheben war die vergleichsweise unzensierte Präsentation von Kunst aus nicht-sozialistischen Ländern während der internationalen Kunstausstellung der Ostseeländer, die Rostock, als „Tor zur Welt“ der DDR, widerspiegelte. Abseits der Biennale zeigte die Kunsthalle zahlreiche thematisch vielfältige Ausstellungen mit einem Fokus auf Kunst der Ostdeutschen Moderne, skandinavische Kunst und Werke regionaler Künstler. Es wurden Grafiken, Plastiken, Design und Malerei gezeigt. Gelegentlich gab es internationale Kooperationen, etwa mit Institutionen und Künstlern aus Japan, Mexiko oder Frankreich. Die Kunsthalle war fest in das gesellschaftliche Leben Rostocks integriert und bot unter anderem Führungen für Schulklassen und Betriebsbrigaden an. Zwischen 1969 und 1990 verzeichnete die Kunsthalle durchschnittlich 110.000 Besucher pro Jahr, wobei 1974 mit 182.696 Besuchern der Höhepunkt erreicht wurde.

Die Sammlung der Kunsthalle wuchs bis 1990 vorwiegend durch den Erwerb und Schenkungen von Grafiken, Plastiken und Gemälden. Dank der Bemühungen von Dr. Horst Zimmermann umfasste die Sammlung bis zu diesem Zeitpunkt etwa 500 Gemälde, 200 Plastiken und 7.000 Grafiken. Schwerpunkte bildeten Werke der Ostdeutschen Moderne, regionale Kunst und Arbeiten aus den Ostseeanrainerstaaten. Darunter befinden sich druckgrafische Werke von Otto Dix, Max Liebermann, Ernst Barlach und Käthe Kollwitz sowie Plastiken von Künstlern wie Joachim Jastram, Fritz Cremer und Werner Stötzer. In der Gemäldesammlung dominieren Selbstporträts, Landschaften und Darstellungen des Arbeiterlebens, mit Werken von Künstlern wie Oskar Manigk, Kate Diehn-Bitt und Carl Lohse.

Mit der deutschen Wiedervereinigung 1990 erlebte die Kunsthalle eine schwierige Phase. Wechselnde Direktoren, finanzielle Engpässe und ein Besucherrückgang führten zu Unsicherheiten, was die Zukunft und die Daseinsberechtigung des Hauses betraf.

Seit 2009 wird die Kunsthalle von einem privaten Trägerverein unter der Leitung von Dr. Jörg-Uwe Neumann geführt. Seither stellten zahlreiche nationale und internationale Künstler wie Arno Rink, Gerhard Richter und Georg Baselitz im traditionsreichen Haus aus. Neben etablierten Künstlern wird auch ein starker Fokus auf junge Talente sowie Kunst aus Skandinavien und dem Baltikum gelegt.

Seit 2024 ist die Kunsthalle Rostock eine gemeinnützige GmbH.

Öffnungszeiten

Dienstag: 11:00 - 18:00
Mittwoch: 11:00 - 18:00
Donnerstag: 11:00 - 18:00
Freitag: 11:00 - 18:00
Samstag: 11:00 - 18:00
Sonntag: 11:00 - 18:00