Im Jahre 1927 eröffnete Gustav Niehaus seine Mineralwasserfabrik und Kohlensäurehandlung in Oldenburg. Von 1954 bis in die 1960er Jahre hinein wurde hier die Oldenburger Limonade „Krystalla“ hergestellt. Das Wohnhaus der Familie Niehaus befand sich ebenfalls im Steinweg, die Fabrik und dessen Liefereinfahrt lagen rückwärtig zur Kleinen Straße hin.
Durch einen glücklichen Zufall konnte das historische Gebäude vom Trägerverein des Theater Laboratoriums zu einer zweiten Spiel- und Probenstätte umgebaut werden. Seit der Eröffnung am 25. November 2017 finden in der Limonadenfabrik Theatervorstellungen, Konzerte, Lesungen, Workshops und Proben für neue Inszenierungen statt.
Programmatisch richtet sich diese zweite Spielstätte vor allem an ein jüngeres Publikum und unter der Regie von Pavel Möller-Lück und Markus Wulf fanden bereits einige junge Schauspieler:innen unseres Theaterensembles in der Limonadenfabrik ihre Bühne.
Nachdem 2018 zunächst das Stück „Und auch so Bitterkalt“ für Jugendliche entstand, folgten zwei Kinderstücke, „Frau Meier die Amsel“ und „Der beste Nachmittag der Welt“. 2019 erweiterten wir unser Repertoire um ein weiteres Kinderstück „Das platte Kaninchen“ und ein Abendstück für Jugendliche und junge Erwachsene „Die kleine Meerjungfrau“.
Neben unseren eigenen Produktionen finden in der Limonadenfabrik auch immer wieder Gastspiele statt. Regelmäßige Gäste sind sowohl das „Theater Anna Rampe“, das „Theater Zitadelle“ und das „Theater Handgemenge“ aus Berlin, als auch das „Ensemble Materialtheater“ aus Stuttgart sowie Solo-Figurenspieler:innen wie Pierre Schäfer, Veronika Thieme und Leonie Euler. Zudem kollaborieren wir auch mir lokalen Künstler:innen wie dem Oldenburger Performance-Kollektiv „Das feministische Paradies“ und dem Oldenburger Unitheater „Unikum“ für Improvisationstheater. Außerdem bieten wir Tanzabende und -workshops, wie z.B. „Lindy Hop“ mit Sonja Wessels, live begleitet von dem Oldenburger Quartett „Asphalt Swing Union“, an.
Langfristig soll das Programm um eine Lese- und Konzertreihe ergänzt werden, die ebenfalls jungen Kulturschaffenden die Möglichkeit geben soll, ihre Arbeiten zu präsentieren. Die Räume der Limonadenfabrik sollen Platz für Diskurs und Vielfalt bieten, zu Begegnungen und zum Austausch anregen und stets ein Ort sein, der durch neue Impulse neu erfunden und gestaltet werden kann.