In einer Welt aus Insta und Influencern ist es selten, dass sich Menschen zeigen, wie sie sind. Mit ihren Unsicherheiten, ihrem Schmerz – unausgeleuchtet und ohne Tamtam. Madeline Juno gehört zu dieser raren Spezies, die nicht anders kann, als authentisch zu sein. Der, die ihr Herz aufreißt und alles darin aufrichtig, aber selten ohne eine verblüffende Portion Selbstironie seziert. Wer ihr zuhört, ist nicht mehr allein, wird gelegentlich wild tanzen und dabei zulassen, dass die Wahrheit manchmal weh tut.
Es fängt im Bandkeller ihrer Eltern an, den sie mit 11 auf eigenen Wunsch als Kinderzimmer bezieht. Mit 13 lädt sie englischsprachige Songs auf YouTube hoch, von denen sie zu Hause niemandem erzählt, die aber die Produzenten von Tokio Hotel auf den Plan rufen. Die Zusammenarbeit beginnt noch vor ihrem 15. Geburtstag und direkt nach dem Abi ist der Weg frei für das Debütalbum The Unknown. Eine Platte, die nicht nur für sie so weltbewegend ist, dass der
Schriftzug auf ihrem Unterarm verewigt ist.
Mit Hits wie „Error“, dem Titelsong von „Fack ju Göhte“, wird das Debüt 2014 ein sensationeller Erfolg. Das Album sichert sich über 5 Millionen Streams und bereitet den Weg für Salvation, das 2016 kommt und ihr letztes Album auf Englisch wird. Denn Maddies kreativer Anspruch gibt niemals Ruhe und mit Kollaborationen und Songwriting auch für deutschsprachige Künstler leckt
sie Blut: „Ich war neugierig, wie meine Stimme auf Deutsch klingt und ob die Songs auch in meiner Muttersprache funktionieren.“
In ihrer Wahlheimat Berlin richtig angekommen, macht Maddies Waldbrand-EP ihrem Namen alle Ehre und verursacht 2017 mit deutschen Lyrics, einem Schuss Elektro und dem Albumnachfolger DNA tatsächlich ein Großfeuer: Tracks wie „Schatten ohne Licht“ oder „Ohne Kleider“ werden virale Hits mit über 100.000 Clips auf TikTok. Sie schreibt weiter für Kollegen, arbeitet u.a. mit Kayef und Julian LePlay, wird von LEA gecovert; malt und verkauft eigene Bilder, moderiert und produziert einen Podcast und übernimmt immer entschlossener die Regie für alles, was um ihre Musik herum passiert.
2019 verleiht YouTube ihr den Silbernen Play Button für 100.000 Abonnenten und Was bleibt erscheint. Es ist ihr viertes Album und das dritte, das die Top 40 der Charts knackt – allein die Single „Grund genug“ meldet über 24 Millionen Spotify-Abrufe und inspiriert Hunderttausende auf TikTok zu Clips. Das Lyric-Video zu „Obsolet“, das in Fankreisen leidenschaftlich gefeiert wird,
produziert sie selbst und findet sich als inoffizielle Mental Health-Botschafterin wieder. „Ich schreibe Texte genauso wie ich spreche – am liebsten nicht kitschig, vielleicht hier und da kantig, aber immer absolut ehrlich.“
Mit 29 ist Madeline Juno erfolgreicher denn je: Ihre beiden letzten Alben Besser kann ich es nicht erklären (2022) und Nur zu Besuch (2024) enterten die Charts auf # 6, ihr Label ehrte sie für eine Viertelmilliarde Streams, auf ihrer bisher größten Tour kamen tausende Fans und neben Festival- und TV-Auftritten wie beim Deichbrand oder bei zdf@Bauhaus und TV Noir schrieb sie den Titelsong zum ZDF-Kinderspielfilm „Geheime Schatten“. Aber trotz Hitlisten, virtuoser Produktion und mühelos klingender Tracks bleibt ihre Maxime gleich:
„If it don’t hurt, it ain’t real.“
Encantada
Francesca
Peter Maiwald
Jeshi
Tua
Berq
Chapo102
BIBIZA
Mayberg
RIAN
Dylan Van Dael
RGB
Billie Bird
CARY
Rimma Andriychuk-Kuzmen…
Kiasmos
Roland Cristal
ÄTNA
JBS
David Hasert