Vornehmste Aufgabe der Schule ist es, das Heranwachsen junger Menschen zu mündigen Menschen tätig zu begleiten, indem diese sich nicht nur am Bewähr-ten zu orientieren lernen, sondern - das Bewährte bewahrend – eigenverant-wortlich gesellschaftliche Entwicklungen kritisch aufnehmen, sie vorwegnehmen und womöglich selbst anstoßen. Dazu gehört, dass Schule als eine immerfort sensibel sich selbst beobachtende, korrigierende, erneuernde Gemeinschaft verstanden wird, in die alle am Schulleben Beteiligten – Schülerinnen und Schü-ler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer - gemäß ihrer jeweiligen Aufgabe ihre Kenntnisse, Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen. Gerade durch die Ideen und den Mut intelligenter, universal gebildeter, aber auch solida-risch handelnder und kreativer junger Menschen können dem Gemeinwesen neue Impulse verliehen und neue Wege angedeutet werden. Aus einer solchen zeitspezifischen Bestimmung ergeben sich weitere Aussagen: •Schule soll Raum sein für umfassendes Leben und Lernen junger Men-schen. Dazu gehört es, dass die Schülerinnen und Schüler im Sinne ganzheitli-chen Lernens vielseitig gefördert werden, Freude an der Arbeit haben und kriti-sches Denken sowie Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Anspruchsvoller Unterricht wird ergänzt durch eine Vielfalt intellektueller, kultureller, sportlicher und sozialer Aktivitäten. In der Gemeinschaft unserer Schule sollen die jungen Menschen in einer freundlichen Atmosphäre in ihren Talenten bestätigt, in ihren Schwächen unterstützt und zur Ausschöpfung ihres Potentials ermutigt werden. In diesem Prozess darf Schule die jungen Menschen jedoch nicht beengen, muss ihnen die Möglichkeit eröffnen, sich in Freiheit auf das gemeinsame Pro-jekt Schule einzulassen und zu beziehen. •Lernen zur Mündigkeit kann nicht ins Belieben gestellt werden. Schule hat Ziele zu formulieren, sie gradlinig zu verfolgen und ihr Erreichen einzufordern. Ebenso aber gilt: So sehr wir uns um Stimmigkeit unserer Ziele und unseres Verhaltens mühen, so sehr sind wir Zeitströmungen, auch Irrtümern unterwor-fen. Die notwendige Vorbildfunktion (nicht nur, aber vor allem der Lehrerinnen und Lehrer) schließt Selbstreflexion und Bereitschaft zur Modifikation eigener Maßstäbe ein. Der Forderung von und der Bereitschaft zur Leistung entspre-chen mithin kritisches Bewusstsein über deren Inhalte und Bescheidenheit in der Selbsteinschätzung.•Gemeinsames Arbeiten erfordert Zuverlässigkeit, Solidarität, Pünktlichkeit, gegebenenfalls auch Kontrolle. Aber es gedeiht nur bei gegenseitiger Wert-schätzung und dem Vertrauen darauf, dass man auf unterschiedlichen Wegen zum Ziel gelangen kann. Im Zusammenwirken von Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft, unterschiedlicher Interessen und Überzeugungen verwirklicht sich eine Atmosphäre von Liberalität und Pluralität. •Schule ist ein Ort angestrengten Lernens, mühevollen Begreifens, aber auch gemeinsamen Verharrens und Verweilens zum Zweck des Erfahrungsaus-tauschs, des Er- und Abwägens von Verhalten und des Erarbeitens mehrheits-fähiger Ziele. Die in der Schule zu erwerbende Mündigkeit, Intellektualität und Kreativität bedeutet eine Einheit von rationalem, emotionalem und praktischem Handeln. •Die Schülerinnen und Schüler werden bestmöglich auf eine berufliche und akademische Laufbahn vorbereitet, indem Wert gelegt wird auf eine gute fachli-che Bildung, eine breite Allgemeinbildung sowie die Fähigkeit, eigenständig zu lernen. Ihre Kreativität soll gefördert werden und sie sollen Probleme im Team bewältigen können. Von gleicher Bedeutung ist die Vermittlung grundlegender ethischer und moralischer Werte wie Offenheit, Toleranz, Respekt und Hilfsbe-reitschaft.