Die Bezeichnung „Conti-Campus“ für den Universitätsstandort am Königsworther Platz 1 leitet sich von der früheren Nutzung der Gebäude ab. Diese wurden 1952/1953 nach einem Entwurf des hannoverschen Architekten Ernst Zinsser als Verwaltungssitz des Reifenherstellers Continental errichtet. Zuvor befand sich an dieser Stelle eine Kaserne. Besonders markant ist das 65 Meter hohe, denkmalgeschützte Hochhaus, das seit den 1950er Jahren als städtebaulicher Akzent an der neu angelegten Ringstraße fungiert.
Direkt am Königsworther Platz lag der Direktionstrakt, dessen Eingang durch ein geschwungenes Dach hervorstach. Nachdem die Konzernzentrale von Continental in den frühen 1990er Jahren verlegt wurde, übernahm die Universität den Gebäudekomplex. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurden die Räume den Fachbereichen Rechts-, Wirtschafts- sowie Sprach- und Literaturwissenschaften zur Verfügung gestellt.
Dadurch gelang es, die Universität räumlich stärker zu konzentrieren. Das 1966 erbaute Rechenzentrum von Continental wurde zu Bibliotheken umfunktioniert, und die Garagen an der Schloßwender Straße in eine Mensa umgebaut. Ergänzend wurde ein neues Hörsaalgebäude errichtet, während der Außenbereich durch Bepflanzung, Sitzgelegenheiten und Kunstinstallationen neu gestaltet wurde.
Im 14. Stock des Hochhauses befand sich früher eine Cafeteria, heute gibt es dort Arbeitsplätze für Studierende. Von hier aus genießt man bei gutem Wetter einen weiten Blick über Hannover. Ende 2007 wurde die neue Mensa „Contine“ auf dem Campus eröffnet. Der „Conti-Campus“ bildet heute den südlichen Ausgangspunkt der Entwicklungsachse der Universitätsgebäude zwischen der Innenstadt von Hannover und Garbsen.