Zwischen Mensch und Maschine, Realität und Fiktion, Klang und Stille
Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie beeinflusst unseren Alltag, unsere Kommunikation und unsere kreative Praxis. Die Schlagworte der vergangenen Jahre – KI, Sensorik, Robotik – haben sich konkretisiert, doch mit ihnen wächst auch die Auseinandersetzung: Wer kontrolliert die Algorithmen? Was bedeutet Autorschaft im Zeitalter der Maschinenkreativität? Und was bleibt vom Menschlichen, wenn Maschinen unsere Sprache, unsere Musik und unsere Kunst imitieren und mitgestalten?
BLAUES RAUSCHEN 2025 nimmt diese Fragen auf und führt sie in die künstlerische Praxis. Während einige feiern, dass Maschinen immer autonomer komponieren, improvisieren und interagieren, bleibt die kritische Reflexion nicht aus: Wer profitiert, wer verliert? Während KI-generierte Musik neue Welten eröffnet, setzen Künstler*innen verstärkt auf den physischen, analogen Moment. Die Schallplatte ist nicht nur Symbol eines Retro-Hypes, sondern steht für eine taktile, bewusste Erfahrung jenseits des algorithmischen Streams.
Doch diese künstlerische Auseinandersetzung findet nicht im luftleeren Raum statt. Unsere Zeit ist geprägt von Widersprüchen: Technologische Euphorie trifft auf gesellschaftliche Verunsicherung. Die Krisen sind global – Klimawandel, Kriege, Finanzkürzungen, soziale Spaltungen – und doch spürbar im Lokalen. Auch die Kultur bleibt nicht unberührt: Öffentliche Mittel werden gekürzt, die Freiheit künstlerischer Experimente steht unter Druck. Gleichzeitig entstehen neue Räume für Widerstand und Visionen – ob in den Clubräumen des Ruhrgebiets oder in digitalen Utopien.
Das Festival bespielt in diesem Jahr sieben Städte: Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne und Mülheim. Wir freuen uns, Duisburg und Mülheim in diesem Jahr erstmals als Kooperationspartner begrüßen zu dürfen! Wie an allen Festivalorten entstehen hier Soundräume, in denen Analoges und Digitales, Menschliches und Maschinelles aufeinandertreffen – Orte der Verschmelzung, aber auch der Reibung und Reflexion.
Die Programmauswahl reflektiert diese Spannungen: Performances erkunden das Zusammenspiel von menschlicher Kreativität und künstlicher Intelligenz, hybride Installationen verschmelzen virtuelle und physische Räume, und Live-Coding-Konzerte machen Software zum Instrument. Gleichzeitig setzen improvisierte Klangwelten, experimentelle Instrumente und interaktive Formate auf eine antidigitale Sinnlichkeit. Zwei Lecture Talks begleiten das Programm – einer widmet sich Sonic Fiction, der andere den künstlerischen Arbeitsweisen mit KI. Der jährliche Open Call stand unter dem Thema Data Ethics and Creative Practice – A Critical Workshop: In einem dreitägigen Workshop entwickeln Künstler*innen spartenübergreifend einen rund 20-minütigen Programmpunkt für den letzten Festivaltag.
BLAUES RAUSCHEN bleibt ein Ort des Experiments. Ein Ort, an dem die Besucher*innen herausgefordert werden, sich mit der digitalen Transformation nicht nur als Konsument*innen, sondern als Mitgestalter*innen auseinanderzusetzen. Ein Ort, an dem Kunst nicht nur Abbild, sondern Möglichkeitsraum ist.
Karl-Heinz Blomann
Künstlerischer Leiter
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